Schematherapie

SchematherapieDie von J. Young entwickelte Schematherapie ist als eine Weiterentwicklung des kognitiv- verhaltenstherapeutischen Ansatzes anzusehen. Schemata sind wichtige Überzeugungen und Gefühle , die während der Kindheit entstehen und lebenslang fortdauern. Neben den kognitiven und Verhaltensaspekten wird das aktuelle emotionale Erleben in den Vordergrund gerückt. Biographische Aspekte werden  einbezogen. Die Therapiebeziehung spielt eine herausragende Rolle. Im Sinne einer begrenzten „elterlichen Fürsorge“ wird der Beziehungsstil des Therapeuten gezielt auf den Patienten und dessen Probleme und Schemata eingestellt. Darüberhinaus werden dysfunktionale Beziehungsmuster zu verändern versucht. Die Schemata sind in der Regel zunächst veränderungsresistent und nicht bewußt. Wird ein Schema durch spezifische Ereignisse aktiviert, stellen sich negative Gefühle und  Gedanken ein, auf die dysfunktionale Bewältigungsstrategien nachfolgen.

Maladaptive Schemata können zu psychischen Störungen werden, wenn sie  mit gestörtem emotionalen Erleben(z.B. depressive oder gereizte Stimmung) , belastenden interpersonellen Beziehungen und Funktionsstörungen(z. B.  Konzentrationsstörung, Antriebslosigkeit )einhergehen. Beispiele für die Entstehung maladaptiver Schemata sind Kindheitserfahrungen ,die verbunden sind mit emotionaler Entbehrung,  Autonomieeinbuße , überkritischer Bewertung, Unterwerfung, Bestrafung, unerfülltem Streben nach Anerkennung sowie Entwicklung einer Anspruchshaltung.Unter Bezug auf die Entstehung der maladaptiven Schemata – einerseits invalidierendem Elternverhalten andererseits kindlichen Erlebens- und Verhaltensmustern- sollen die aktuellen dysfunktionalen Bewältigungsmuster des Patienten heraus gearbeitet werden. Als therapeutische Methoden stehen dem Schematherapeuten zur Verfügung u.a. kognitive  und verhaltensorientierte Interventionen,  Imaginationsübungen und die Stuhlarbeit mit Dialogen zwischen verschiedenen Anteilen des Patienten ( Kindmodus, Elternmodi und dysfunktionalem Bewältigungsmodus sowie Modus des „gesunden Erwachsenen“ ) . Langfristiges Ziel ist die Bewältigung des maladaptiven Bewältigungsmusters durch ein Erleben und Verhalten, das in der Schematherapie mit dem Modus des “gesunden Erwachsenen“ beschrieben wird.